Frauenpower - Weibermacht II - Geschichten von Medizin, Magie und Hexenglauben in der frühen Neuzeit

Wer im 16. Jahrhundert erkrankte, ging nicht zum Arzt. Studierte Ärzte praktizierten ausschließlich in den Städten und an den fürstlichen Höfen. Mit Brüchen, Verrenkungen und offenen Wunden suchten die Bürger besser den Wundarzt oder den Bader auf, denn diese kannten sich in der praktischen Medizin besser aus als ein Arzt.
In Stadt und Land praktizierten auch kräuterkundige Heilerinnen und Heiler, die sich auf unterschiedliche Beschwerden spezialisierten. Ihre Methoden beschränkten sich auf Räucherungen mit Kräutern, Handauflegen und Besprechen. Auch Kräutertinkturen oder Salben kamen zum Einsatz. Neben den Menschen behandelten einige auch das erkrankte Vieh. Schwierig wurde es, wenn die Kur nicht anschlug oder das Leiden sich verschlimmerte. Kamen dann noch nachbarschaftliche Streitigkeiten hinzu, konnte die Betreffende sehr schnell von der weisen zur bösen Frau werden.
Da das Wissen um die Heilung von Krankheiten von der Mutter an die Tochter weitergegeben wurde, geriet rasch eine ganze Familie in Verdacht Hexerei zu betreiben. Auch die Herkunft aus einer anderen Stadt oder dem Nachbardorf konnte verdächtig machen. Krankheiten, Viehseuchen und extreme Wetterlagen führten die Menschen in der frühen Neuzeit auf das Wirken von Hexen und Zauberern zurück. Martin Luther war da keine Ausnahme.
Die Führung findet im Schlossgarten statt. Vor Ort werden einzelne Heilpflanzen vorgestellt, Sie erfahren aber auch, was in die Hexensalbe kommen muss, damit es denn klappt mit dem Flug zum Brocken. In der Alten Küche können Sie einige Kräuter probieren und sich selbst einen Tee zusammenstellen.
Veranstalter
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Berlins ältester Schlossbau ist mit seiner Anlage aus Schloss, Hof und Nebengebäuden ein einzigartiges Beispiel der Renaissancearchitektur in Berlin. Die besondere Lage am Ufer des Grunewaldsees inmitten des Waldes bietet außerdem einen reizvollen Rahmen für Berlins größte Cranach-Sammlung. Kurfürst Joachim II. von Brandenburg ließ das Schloss ab 1542 für seine Jagdaufenthalte errichten. Als prägende Figur für die Entwicklung der Renaissance in Berlin gab Joachim II. zahlreiche Aufträge an Lucas Cranach den Älteren und Jüngeren, dazu gehören die Passionstafeln für die Berliner Stiftskirche sowie die Serie von Herrschertugenden (Exemplum-Tafeln), die für die Ausstattung des Berliner Schlosses bestimmt war. Heute vermitteln die fast 30 Werke ein eindrucksvolles Bild der Herrscher und des Kunstschaffens am Berliner Hof des 16. Jahrhunderts. Die hochkarätige Cranach-Sammlung wird im Jagdschloss ergänzt durch den Bestand der SPSG an altdeutschen und altniederländischen Gemälden des 15. und 16. Jahrhunderts.
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